Freitag, 16. September 2016

Wunder gibt es wirklich


Immer wieder gibt es Geschichten, dass Katzen nach langer Zeit, selbst nach Jahren ihres Verschwindens, plötzlich wieder nach Hause zurückkehren oder zahlreiche Kilometer zurücklegen um ihr zu Hause zu erreichen - wie beispielsweise diese  Schlagzeile zeigt: „Verschwundene Katze: Heimkehr nach 13 Jahren.“
Katzen haben einen für uns unfassbar guten Orientierungssinn und sind wahre Überlebenskünstler. Vielleicht ist es auch oft die tiefe Verbundenheit zu geliebten Menschen oder ihrem vertrauten Heim, die das Tier wieder nach Hause kommen lassen. Es gibt auf alle Fälle dazu die unglaublichsten Geschichten und irgendwie kennt doch immer irgendwer irgendjemanden, der zu diesem Thema etwas zu erzählen hat.
Doch was, wenn Katzen eingesperrt sind oder sie gegen ihren Willen festgehalten werden? Ihr genialer Orientierungssinn kann dann leider auch nicht weiter helfen. Aber selbst dann schaffen sie es oftmals irgendwie, einen Ausweg zu finden. Wahrscheinlich gehört aber manchmal auch einfach eine gute Portion Glück dazu oder andere Zufälle, die ein vermisstes Kätzchen wieder in ihre Heimat zurück bringen. So las ich erst kürzlich in der Zeitung: „Versehentlich verschickte Katze überlebt acht Tage in Paket“. Das ist doch unfassbar, oder?
Bislang waren es für mich einfach nur echt wilde Geschichten, an deren Wahrheitsgehalt ich zweifelte.
Dass es solche Wunder aber doch wirklich gibt, durfte ich nun tatächlich selbst erleben und mich von deren Existenz überzeugen.  
Vor fast einem Jahr verschwand Luna, die Katze von einem Mitglied unseres Teams des Zoo&Gartenbedarf. Sie war einfach weg und schien spurlos verschwunden. Ihre Besitzer und  ihr Bruder Kater Simba waren am Boden zerstört. Auch wir, das restliche Team, konnten es nicht fassen und litten mit ihnen. Es wurde alles versucht, sie zu finden. Wirklich alles! 
Zunächst mit den üblichen Methoden - es wurden zahlreiche Handzettel verteilt und überall Aushänge angebracht sowie Meldungen bei Polizeidienststellen, Tierheimen und Tierärzten usw. gemacht. Doch sie war spurlos verschwunden. Keiner hatte sie gesehen, keiner konnte helfen.
Als einige Zeit vergangen war, wussten die Besitzer nicht mehr weiter und waren einfach nur noch verzweifelt. So wandten sie sich an jemanden, der sich mit Tierkommunikation beschäftigte. Sie waren dabei äußerst skeptisch, doch war es einen Versuch wert. Die Dame teilte ihnen mit, dass Luna ihrem Ergebnis nach noch am Leben sei und sich bei Menschen in einer Wohnung in der Umgebung aufhalten würde. Obwohl die Besitzer nicht so ganz daran glaubten, gab es ihnen Hoffnung und sie suchten immer weiter. Doch Luna war nach wie vor verschwunden. Sie nahmen sogar noch mit einer weiteren Dame Kontakt auf, die sich auch mit dem Thema Tierkommunikation beschäftigte. Die beiden konnten es kaum fassen, aber die Aussagen der beiden Tierkommunikatorinnen deckten sich. Dies gab zwar weiterhin einen Hoffnungsschimmer, brachte Luna aber leider auch nicht zurück.
Auch Kater Simba schien unter der Situation schwer zu leiden. Nach und nach verbrachte er deutlich mehr Zeit im Freien und bei den Nachbarn, sodass man sich glücklich schätzen konnte, wenn er alle paar Tage zum Fressen für ein paar Minuten nach Hause kam.
Untertags war der Kater meist komplett alleine, weshalb er vermutlich Zuneigung und Beschäftigungen anderweitig suchte. Die Besitzer spielten daher auch schon öfters mit dem Gedanken, einen neuen Spielkameraden für Simba zu holen. Mehrfach wurden Tierheime besucht und verschiedene Katzen „kennengelernt“, doch brachte man es nicht fertig, Luna einfach so zu ersetzen, obwohl der Glaube an ein Wiedersehen mit ihr nach Monaten auf das Minimalste geschrumpft war.
Und dann kam doch tatsächlich eines Tages, fast ein Jahr nach ihrem Verschwinden und kurz bevor eine Urlaubsreise anstand, ein Anruf - es war eines der Tierheime, bei denen die Vermisstenmeldung hinterlegt war. Unfassbar, aber Luna war tatsächlich abgegeben worden, lebendig und unversehrt!
Menschen hatten sie sich einfach angeeignet und die Freigängerkatze in der Wohnung gehalten. Nun gaben sie Luna wohl zur Verwahrung während der Urlaubszeit, im Tierheim ab. Dank des Chips, der Registrierung bei Tasso und der vielen Suchmeldungen sowie der richtigen Reaktion des Tierheims und einer Portion Glück, konnte Luna ihren wahren Besitzern zugeordnet werden und fand nach fast einem Jahr Abwesenheit wieder zurück nach Hause! Sie darf nun wieder bei ihrem Bruder Simba und ihren menschlichen Freunden in ihrer gewohnten Umgebung sein und ihre Freiheit genießen.
Das ist für mich ein wahres Wunder! Schön, dass es sie tatsächlich doch gibt und wir auf unserem Lebensweg immer wieder Helfer haben, die uns die Hoffnung nicht aufgeben lassen und uns unterstützen.